Reiseroute Peru: 3 Wochen durch den Süden
Warum eigentlich Peru?
Peru ist unglaublich abwechslungsreich und bietet viele spannende Ziele. Die Landschaft ist so unheimlich schön, dass einem in wahrsten Sinne des Wortes die Luft wegbleibt. Das erste Mal habe ich im Nationalpark in Paracas nach Luft geschnappt, als wir kilometerweite Fernsicht auf menschenleere Strände und unberührte Natur hatten und das zweite Mal auf dem Pass zum Colca Canyon auf fast 5.000 Metern Höhe. Hier war es zwar auch wunderschön, mir war allerdings bis da hin nicht klar, dass hier oben ein Schritt auch gleich drei Atemzüge bedeutet.
Mit am schönsten waren aber die Tage, die wir mit unseren Gastfamilien verbringen durften. Wir wurden überall sehr herzlich aufgenommen und obwohl wir kein einziges Wort Spanisch sprechen, konnten wir uns doch immer verständigen. Die Einheimischen haben sich wirklich viel Mühe mit uns gegeben und uns als Teil der Familie behandelt.
Bei der Routenplanung haben wir uns zumindest mit dem Landesteil relativ leicht getan. Als nicht Spanisch Sprecher wollten wir auf jede Fall in den Süden, da wir die Hoffnung hatten, hier mit Englisch deutlich weiter zu kommen als im Norden. Außerdem ist der Süden touristisch recht gut erschlossen und da dies unser erster Besuch in Südamerika ist, kann das ja nicht schaden. In Nachhinein hat sich herausgestellt, dass man hier mit Englisch auch nicht immer weiter kommt. Aber dadurch, dass die Peruaner einfach immer penetrant auf Spanisch auf dich einreden, versteht man halt irgendwann immer irgendwas.
Wie ist das eigentlich mit der Höhe?
Zu meiner Schande muss ich eingestehen: ich war schlecht vorbereitet. Sehr schlecht um genau zu sein. Irgendwie war ich ja der Meinung in Südamerika muss es warm sein. Was ich allerdings nicht bedacht hatte ist, dass es auf über 3.000 Metern Höhe nur drei Varianten von Befindlichkeiten gibt. Entweder verbrennt einem die Sonne innerhalb von Minuten jeden unbedeckten Körperteil oder man erfriert oder beides gleichzeitig. Für meine nächste Reise werde ich definitiv eine Jacke mitnehmen, mit der ich auch im Deutschen Winter vor die Tür gehen würde.
Wir haben zwar im Voraus genügend Zeit zum Aklimatisieren eingeplant, dennoch bin ich von der Höhenkrankheit nicht verschont geblieben. Das einzige was hilft sind Coca Blätter und es langsam gehen lassen. Es ist völlig okay wenn du röchelnd und schnaufend einen steilen Weg heraufläufst, während dich eine etwa 80 Jährige alte Peruanerin überholt und dich mitleidig ansieht. Und es ist auch völlig okay dich in einem dicken Pulli und einer Daunenjacke schlafen zu legen. Nach spätenstens 3 Tagen wird es dir besser gehen.
Reiseroute:
Wie immer starten wir vom Flughafen Frankfurt aus. Diesmal mit Latam Airways und Zwischenstopp in Sao Paulo und anschließendem Weiterflug nach Lima. Nicht die beste Variante, da Sao Paulo doch ein ganzes Stück tiefer liegt als Lima und es von hier aus noch mal 5 Flugstunden bis zum Ziel sind. Insgesamt haben wir für den Hinweg 17 Stunden im Flugzeug verbracht. Allerdings waren wir mit der Buchung ziemlich spät dran und die Variante über Brasilien war die preislich günstigste. Der Rückflug ging dann mit einem Inlandsflug Cusco – Lima und einem Zwischenstopp in Madrid relativ schnell.
Hier die Stationen unserer Reise in einzelnen:
Tag 1: Anreise über Frankfurt – Sao Paulo – Lima
Tag 2: Stadtführung durch Lima und Test der öffentlichen Verkehrsmittel
Tag 3–5: Busfahrt mit Cruz del Sur nach Paracas. Sandbuggy Tour, Bootsfahrt zu den Islas Balestas und Tour durch den Nationalpark Paracas. Ich würde empfehlen unbedingt eine private Tour zu buchen, es lohnt sich die Aussichtspunkte ganz für sich alleine zu haben.
Tag 5–6: Nachtbus nach Arequipa mit Cruz del Sur. Stadtführung durch Arequipa und unbedingt den Markt besuchen. Ein weiterer Tag in Arequipa sorgt für eine ordentliche Aklimatisierung bevor es in die Anden geht. Im Kloster Santa Catalina kann man wunderbar den ganzen Vormittag verbringen.
Tag 7: Mit dem Touristenbus zum Colca Canyon bei Chivay. Der Touristenbus lohnt sich, da häufige Stopps eingelegt werden und ihr Fotos machen könnt. Hier haben wir 2 Nächte bei einer Gastfamilie gewohnt, die sich wirklich rührend um uns gekümmert hat.
Hier kann man unsere Gastfamilie kontaktieren. Sie sprechen allerdings nur spnaisch:
Tag 8–9: Ausflug zum Cruz del Condor,Wanderung mit der Gastfamilie durch das kleine Dorf, Besuch beim Friedhof zum Dia de los muertes.
Tag 10: Ewig lange Busfahrt nach Puno und Übernachtung in der Stadt
Tag 11–12: Weiterfahrt zum Titicacasee zur Inti Wasi Lodge. Besuch bei einer Familie, die auf einer Schilfinsel lebt und Wanderung zum Aussichtspunkt auf einer anderen kleinen Insel. Hier gibts sogar ein paar Mumien anzusehen. Strandwanderung am Titicacasee und wer mag kann sich ins ziemlich kalte Wasser wagen.
Tag 13: Busfahrt nach Cusco mit dem Touristenbus aus der Hölle. Auf dieser Strecke sollte man besser einen öffentlichen Bus nehmen, denn man kann einfach niemandem zumuten sich eine grüne Plastikkarte mit Eintrittstickets für die Sehenswürdigkeiten auf dem Weg um den Hals zu hängen.
Tag 14: Stadtführung durch Cusco. Hier kann man das Boleto Touristico kaufen, womit man Eintritt zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten auch außerhalb von Cusco hat. (Lohnt sich natürlich nur wenn ihr da auch hin fahrt). Für die Stadtführung empfehle ich sich ein Taxi zu nehmen und am höchsten Punkt auszusteigen. Von da aus kann man einfach wieder hinunter in die Stadt laufen.
Tag 15–16: Weiterfahrt nach Ollantaytambo. Besichtigung der alten Inka Ruinen und der Maras Salzminen
Tag 17–18: Wandertage an der Kaffee Route, ein bislang noch nicht so bekannter Inka Trail, der noch nicht überlaufen ist. (Das Gepäck haben wir in Ollantaytambo im Hotel gelassen). Hier haben wir auf einer Kaffee Farm bei einer Gastfamilie übernachtet und alles über Kaffee gelernt was es zu wissen gibt. Die meisten Touranbieter gehen die Strecke, die wir in 2 Tagen gelaufen sind allerdings an einem Tag. an Tag 2 waren wir nach der Wanderung noch in den Thermalquellen schwimmen und sind dann weiter bis nach Aguas Calientes mit dem Zug gefahren.
Tag 19: Besichtigung Machu Picchu, Bergbesteigung und Rückfahrt mit dem Zug nach Ollantaytambo
Tag 20: Rückreise nach Cuso und letzter Shopping Bummel
Tag 21: Flug von Cusco über Lima und Madrid nach Frankfurt
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