2 Wochen Nepal ohne Trekking
Nepal ohne Wandern? Ja, schon klar, dass sich sicherlich der ein oder andere fragt warum man denn ausgerechnet das Land mit dem höchsten Berg der Welt besuchen will ohne ihn zu besteigen.
Auch wenn die Verlockung groß ist, gleich mehrere Tage durch den Himalaya zu wandern und sich wie ein großer Bergsteiger zu fühlen, muss ich mir leider eingestehen, dass ich für solch eine Tour nicht ansatzweise fit genug bin. 10 Jahre auf einem wackeligen Bürostuhl haben ihren Tribut gefordert und mich zu einem rostigen, fast bewegungsunfähigen Faultier verkümmern lassen. Zumindest dann, wenn ich darüber nachdenke welche Körperlichen Anstrengungen mich gleich mehrere Tagesmärsche durchs Hochgebirge kosten würden und das trotz Träger fürs Gepäck. Um ehrlich zu sein, erschöpft mich allein der Gedanke daran so sehr, dass ich noch beim Schreiben dieses Absatzes 8 Tage Urlaub zur Erholung einreichen muss.
Aber Nepal hat nicht nur Gebirge für Profi Alpinisten zu bieten, sondern auch tiefgrüne Nationalparks, wunderschöne Kloster, verschlafene Bergdörfer und die quirlige Hauptstadt Kathmandu. Und selbstverständlich ist auch für einen Bürostuhlgepeinigten Office-Hengst eine Tageswanderung drin. Wenn auch mit sehr vielen Pausen…
Da ich persönlich eher wenig Vertrauen in nepalesische Airlines habe und ja sowieso ungerne fliege, musste es eine Reiseroute ohne Inlandsflug sein. Wer den Nervenkitzel mag, der findet in Nepal einen der gefährlichsten Flughäfen der Welt, nämlich den in Lukla, dessen Landebahn nur 530 Meter lang ist und mit 12 Prozent Gefälle direkt zwischen einem Bergmassiv und tiefem Abgrund liegt. Nicht mal mit der Betäubungsmitteldosis für 8 Flusspferde würde man mich in ein Flugzeug an diesem Flughafen bekommen!
Unsere Tour führt uns zunächst durch das Kathmandutal und von dort aus zu einem etwas abgelegenen Kloster, wo wir mit Mönchen plaudern und uns beim Wandern in diverse nepalesische Vorgärten verirren und im angeschlossenen Guesthouse des Klosters übernachten können. Weiter geht es nach Bandipur, einem verschlafenen Bergdorf mit sehr gastfreundlichen Bewohnern, wo wir eine kleine Zeitreise 200 Jahre in die Vergangenheit machen und das abgelegene Dorf Ramkot besuchen welches zumindest für den fitten Europäer in etwa 2 Stunden Wanderung erreichbar ist. Zugegeben, bei uns hat es eher 4 Stunden gedauert, aber wir sind trotzdem angekommen.
Schließlich geht es weiter nach Pokhara. Ein Dorf, was an einem Bergsee liegt und jede Menge spannende Erlebnisse bietet. Hier reisn wir erneut durch die Zeit und zwar exakt 56,3 Jahre in die Zukunft, um gemeinsam mit den Nepali Silvester 2075 zu feiern. Auch als fußfauler Tourist gibt es hier die Möglichkeit Höhenluft zu schnuppern, denn wer zwar bewegungsunfähig, aber gleichzeitig zahlungswillig ist, kann sich in nur 15 Minuten ins Anapurna Base Camp einfliegen lassen. In einem Nachbarort von Pokhara haben wir eine tibetische Flüchtlingssiedlung besucht, jede Menge spannende Sachen über Tibet gelernt und bei einer Gastfamilie übernachtet.
Zum Abschluss unserer Reise fahren wir dann weiter in den Chitwan Nationalpark um dort auf die Pirsch nach Nashörnern zu gehen und einen ganzen Tag mit den Tharu zu verbringen. Ein wahnsinnig intensives Erlebnis mit anschließender Übernachtung im Dschungel Tower, der wunderbar als als Drehort für einen Horrorfilm geeignet ist.
Hier die Stationen unserer Reise im einzelnen:
Tag 1: Anreise via Düsseldorf über Istanbul nach Katmandu
Tag 2–3: Katmandu mit ausgiebigen Sightseeing der wichtigsten Tempel und umliegenden Bezirke Patan und Bhaktapur. Eines der skurrilsten und für einen Europäer besonders verstörend anmutenden Erlebnisse ist wohl der Besuch von Pashupathinath, dem öffentlichen Krematorium in Kathmandu.
Tag 4–5: Übernachtung im angeschlossenen Guesthouse des Neydo Kloster und Wanderung durch die Reisfelder mit diversen Irrwegen
Tag 5–7: In Bandipur kannst du bei gutem Wetter das erste Bergpanorama des Himalaya genießen und eine Wanderung nach Ramkott übernehmen. Ein winziges Bergdorf mit einzigartigen Bewohnern
Tag 7–11: Pokhara: Silvesterfestival mit Kirmes und Musik ins Jahr 2075 und Helikopterflug ins Anapurna Base Camp. Wir haben außerdem eine Nacht bei einer tibetischen Gastfamilie in einer Flüchtlingssiedlung verbracht. Ein wunderbarer Tag, an dem ich mehr über Tibet gelernt habe als ich wahrscheinlich jemals selbst in Erfahrung gebracht hätte
Tag 11–14: Im Chittwan Nationalpark auf der Suche nach Tigern und Nashörnern. Wer sich traut, kann auch mit einem Guide zu Fuß durch den Dschungel marschieren und darauf hoffen nicht vom Tiger gefressen zu werden und anschließend einen Tag mit den Tharu verbringen, Einblick ins Dorfleben bekommen und gemeinsam mit den Tharu Frauen kochen.
Tag 15: Rückflug nach Frankfurt mit ungeplanter Zwischenübernachtung in Istanbul.
Hier die genaue Route und unsere Unterkünfte:
Hier gehts zum Reisebericht
Hallo,
der Reisebericht hört sich richtig interessant an. Trekking in Nepal kommt für mich leider auch nicht mehr in Frage.
War das eine Reise mit einem Reiseanbieter ? Magst mir diesen ggf. nennen ? Oder habt ihr das selbst organisiert?